Warum Otoplastiken? Die Bedeutung der Otoplastik ist nicht zu verachten. Deshalb wird die Ohrpassform bei einer qualitativ hochwertigen Anpassung mit eingebunden.
Weil die Hörgeräte-Hersteller ihre Produkte immer nur mit einem Fixschirm abbilden, liegt es mir am Herzen, an dieser Stelle die Funktionen und Einflüsse der Ohrpassform darzustellen.
Die Aufgaben der Otoplastik sind recht einfach zu beschreiben:
- Sie dichtet das Ohr ab, damit der verstärkte Schall nicht unkontrolliert aus dem Ohr kommt und das Hörgerät lästig pfeift.
- Sie leitet den verstärkten Schall ins Ohr. Dafür ist der Schallschlauch mit der Passform verbunden.
- Dadurch, dass sie jeden Tag passgenau im Ohr getragen wird, verschafft sie immer den gleichen Höreindruck. Der Höreindruck bleibt selbst bei Kau- und Sprechbewegungen erhalten. Der Microschlauch mit Fixierschirm bietet hingegen keinerlei Verankerungen und kann sich immer bewegen.
- Für die Otoplastik wird die gesamte Ohrmuschel abgeformt. Der Gehörgang wird hauptsächlich zur Abdichtung benötigt. Den hinteren Bogen der großen Vertiefung (Concha) nutzen wir, um die Kräfte der Kieferbewegung aufzufangen, sodass die Passform immer dicht im Gehörgang sitzen bleibt. An der großen Vertiefung geht oberhalb nach vorne eine Verlängerung (Helix) ab. Diese Verlängerung bildet eine zusätzliche Verankerung. Selbst bei einem Kopfstand geht so die Hörhilfe nicht verloren.
Die Otoplastik beeinflusst auch die Höreindrücke des Hörgerätes:
- Für eine gleichbleibende Zufriedenheit ist die Position des Schallaustritts in den Gehörgang wichtig. Dadurch, dass keine andere Positionierung möglich ist, können sich die Höreindrücke nicht verändern.
- Durch einen zusätzlichen Luftkanal (Zusatzbohrung) wird das Ohr belüftet (Kanäle bis 0,8 mm Größe). Wenn die Größe der Zusatzbohrung zwischen 0,8 und 2,0 mm ist, beeinflusst sie den Klang. Alle Bohrungen, die größer als 2,0 mm sind, werden als offen bezeichnet. Die offene Versorgung ist bei Alters- und Lärmschwerhörigkeit keine Seltenheit. Durch den großen Kanal fließen die eigenen Kau-, Sprech- und Bewegungsgeräusche ab. Wenn zum Beispiel die komplette Technik in den Gehörgang gebaut wird, verschließt sie meist den Gehörgang und es kommt zu dem unangenehmen Verschlusseffekt.
Bei den Otoplastiken legen wir so viel wie möglich selber Hand an.
Computergestützt modellieren wir im 3D-Verfahren die Otoplastiken selber bei uns im Haus und nutzen so den modernen Fortschritt. Teilweise arbeiten wir die Ohrpassformen aber auch noch von Hand.