Unterschiede zwischen den Schlauchdurchmessern

Die Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte benötigen einen Schlauch, um den verstärkten Schall durch die Otoplastik zum Trommelfell zu transportieren. Dieser Schlauch wird Schallschlauch genannt und einen Innendurchmesser von 2,1 mm.

Im Jahr 2002 haben die Hörgeräte-Hersteller zur Verkaufsförderung / besseren Produktakzeptanz, einen dünneren Schlauch mit 0,9 mm Innendurchmesser auf den Markt gebracht. Leider haben die dünneren Schläuche, auch Microschlauch genannt, einen Nachteil. Sie können den Schall nicht gut genug transportieren.
Es ist wie mit Wasserleitungen. Durch ein Abflussrohr der Spüle kann das Wasser nicht so gut abfließen, wie durch ein Toilettenabflussrohr. Bei diesem Beispiel haben wir sogar das ähnliche Verhältnis. Das Rohr der Spüle besitzt einen Durchmesser von 5 cm und bei der Toillette sind es 10 cm Durchmesser.

Aus Erfahrung und fachlicher Betrachtung kann ich nur zum stärkeren Schallschlauch raten.

Mit dem Microschlauch gewinnt man zwar den Eindruck, besser zu hören, wenn man jedoch auch besser verstehen möchte, führt kein Weg um den Schallschlauch herum.

Seit etwa 10 Jahren gibt eine dritte Variante:
Für den Kunden ist die kleinere Bauform Hinter-dem-Ohr entgegenkommend. Der Schlauch ist noch dünner als der Microschlauch. Der feine Unterschied ist, dass es kein hohler Schlauch ist, sondern eine Drahtleitung. Am Ende ist ein Lautsprecher (Hörer) befestigt, der im Gehörgang getragen wird und den Schall wie ein In-dem-Ohr-Gerät im Gehörgang abgibt.
Diese Lautsprecher sind mit denen, die in In-dem-Ohr-Geräten verbaut sind, identisch. Daher sind die Ex-Hörer-Produkte nicht so leistungsstark, wie ein etwas größeres Hinter-dem-Ohr – Gerät. Dadurch, dass der Hörer nun im Gehörgang getragen wird, ist er reparaturanfälliger.
Ein letzter Punkt, der geklärt werden muss, ist die Positionierung. Ein gerader Gegenstand ist schwer in einem kurvigen Gehörgang zu positionieren. Ebenso benötigen wir einen gewissen Durchmesser des Gehörgangs. Wenn ein Gehörgang sehr schmal oder eher klein ist, ist der Hörer ebenso wenig positionierbar. Letztendlich soll die Lösung durch ihre kosmetischen Vorteile punkten.